Luftentfeuchter im Badezimmer: Dem Wasserdampf entgegenwirken

Kleine Bäder mit unzureichenden Belüftungsmöglichkeiten sind nach dem Duschen und Baden oftmals sehr lange feucht. Wasserdampf verbleibt an Wänden und Fliesenfugen – die Schimmelgefahr steigt. Mit einem Luftentfeuchter und anderen Maßnahmen lässt sich der Bildung von Schimmel aktiv entgegenwirken.

Luftentfeuchtungsgerät
Abbildung 1: Ein elektrischer Luftentfeuchter entzieht der Luft überschüssige Feuchtigkeit und sorgt für ein ausgeglichenes Raumklima.

Bei jedem Duschvorgang sowie beim Baden entsteht Wasserdampf - das ist ganz normal. Die Luftfeuchtigkeit steigt und die feuchte Luft muss anschließend wieder aus dem Raum geleitet werden. Ist der Gehalt an Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum hoch, kann sich Schimmel bilden.

Einmal entstandenem Schimmel ist dann oft nur noch durch eine fachgerechte Schimmelentfernung beizukommen. Am häufigsten bildet sich Schimmel in innenliegenden Bädern, bei denen der Wasserdampf nicht über Fenster, sondern nur über eine Lüftung entweichen kann.

Die relative Luftfeuchtigkeit liegt in den meisten Räumen der Wohnung zwischen 40 und 60 %, im Badezimmer ist der Wert dabei oft am höchsten. Bei Werten über 60 % steigt die Gefahr, dass das in der Luft enthaltene Wasser an kühlen Wänden kondensiert und so die Entstehung eines Schimmelpilzes fördert.

Bevorzugt ist dieser dann in den Badfugen, aber auch an den Rändern von Dusche und Badewanne zu finden. In schweren Fällen breitet sich der Schimmelpilz über alle Wände aus. Ist die Luftfeuchtigkeit im Bad trotz eingebauter Lüftung häufig zu hoch, kann ein elektrischer Entfeuchter Abhilfe schaffen.

Es gibt Entfeuchter, die ganz ohne Strom auskommen. Diese sind i.d.R. preiswerter, aber höchstens für kleine Raumvolumen (kleines Bad, Abstellkammer) geeignet.

Entfeuchter ohne Stromfunktion funktionieren mit integrierten Salzkristallen oder Sikkativen. Die Salzkristalle nehmen die überschüssige Luftfeuchtigkeit in der Raumluft auf und werden mit der Zeit immer kleiner, bis sie sich auflösen.

Während sich die Salzkristalle rückstandslos auflösen, enthalten Sikkative oft Schwermetallionen, die gesundheitlich als bedenklich gelten.

Etwas teurer aber auch deutlich wirksamer sind elektrische Luftentfeuchter, die einem Ventilator ähnlich sind. Diese Geräte sind ideal für Bäder, da sie viel Feuchtigkeit aufnehmen können.

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Die Luft wird nach dem Anschalten durch den Ventilator angesaugt und im Inneren des Geräts durch verschiedene Prozesse kondensiert. Das im Wassertank gesammelte Kondensat muss entweder regelmäßig entleert oder über einen Drainage-Schlauch direkt abgeleitet werden.

Luftenteuchungsgeräte arbeiten bei normalen Raumtemperaturen i.d.R. sehr effizient und regulieren die Luftfeuchtigkeit automatisch. Dabei misst ein integriertes Hygrostat den aktuellen Luftfeuchtigkeitswert und steuert die Entfeuchtungsfunktion.

In vielen innenliegenden Bädern ist ein klassischer Lüfter bereits integriert. Meist mit dem Lichtschalter gekoppelt, schaltet sich die Lüftung automatisch ein, wenn das Bad betreten wird. Effektiver ist ein dezentrales Lüftungsgerät, das die feuchte Raumluft nach außen befördert und zusätzlich als angewärmte Frischluft wieder zurückleitet.

Durch diesen Mechanismus wird das Bad gleich mit beheizt. Integrierte Filter sorgen dafür, dass weder Feinstaub noch Pollen von außen eindringen und machen damit i.d.R. auch den Einsatz eines Luftreinigers überflüssig. Eine nachträgliche Installation ist allerdings kostspielig und sollte daher gleich beim Bau der Immobilie geplant werden.

Welches Gerät zur Luftentfeuchtung geeignet ist, berechnen Sie anhand der Größe Ihres Bades. Luftentfeuchter ohne Strom eignen sich in der Regel nur für sehr kleine Bäder, größere Räume müssen mit einem elektrischen Modell oder einer dezentralen Entlüftung ausgestattet werden.

Je größer Ihr Bad ist, desto leistungsstärker sollte der Entfeuchter sein. Bei vielen Modellen geben die Hersteller an, für welchem Raumvolumen das Gerät geeignet ist.

Mit einigen Maßnahmen können Sie auch ohne Luftentfeuchtungsgerät die Luftfeuchtigkeit verringern und eine Schimmelbildung vermeiden. In den meisten Bädern mit Fenster ist ein regelmäßiges und korrektes Heiz- und Lüftungsverhalten ausreichend, um eine zu hohe Luftfeuchte im Bad zu unterbinden.

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Befolgen Sie diese Tipps, wenn Sie Ihr Badklima optimieren wollen:

  • Richtig lüften: Nach jeder Dusche oder jedem Vollbad bildet sich Kondenswasser im Raum. Öffnen Sie das Badfenster komplett und lüften Sie für drei bis fünf Minuten ordentlich durch, bis alles wieder trocken ist.

    WICHTIG: Das Fenster in Kippstellung zu bringen, reicht nicht aus. Hier kühlt nur die Wand aus, was die Schimmelbildung zusätzlich fördert. Zusätzlich sollten Sie das Bad auch unabhängig vom Duschen oder Baden täglich lüften. Denn durch das An- und Ausstellen des Wasserhahns sowie die Nutzung der Toilettenspülung bildet sich ebenfalls mehr Feuchtigkeit als in anderen Wohnräumen. Gibt es kein Fenster, sollte die integrierte Lüftung nach jedem Betreten des Bads für einige Minuten laufen.

  • Heizung an: Schalten Sie im Bad die Heizung an, damit der Raum nicht komplett auskühlt. Das gilt umso mehr, wenn mehrere Außenwände am Bad liegen. Ist die Raumluft im Bad bereits erwärmt, kann sie Wasserdampf besser aufnehmen als kalte Luft. Das Bad darf dabei durchaus der wärmste Raum in der Wohnung sein, so wird das Duschen und Baden für Sie auch deutlich angenehmer.

  • Abzieher verwenden: Damit die Feuchtigkeit schneller entweicht und sich kein Schimmel bildet, ist das Abziehen der Duschwände und Fliesen zu empfehlen. Es gibt dafür geeignete Abzieher, die Sie ähnlich wie einen Fensterreiniger einfach über alle Flächen ziehen.

  • Wäsche nicht im Bad aufhängen: Feuchte Wäsche direkt aus der Waschmaschine im Bad zu trocknen, ist nie eine gute Idee, selbst wenn es ein Fenster gibt. Die hohe Feuchtigkeit im Bad wird durch die nasse Wäsche noch zusätzlich verstärkt. Besser eignet sich ein Wäscheständer auf dem Balkon oder im Garten.

  • Nasse Handtücher: Lassen Sie Ihre nassen Dusch- und Badehandtücher nicht auf der Heizung trocknen. Hängen Sie auch diese außerhalb auf, am besten auf dem Wäscheständer.

Haben Sie alle Tipps beachtet und dennoch Schimmel im Bad entdeckt?

Hier ist guter Rat teuer. Gegen kleine Flecken können Sie mit Schimmelentferner und dem **Auftragen einer Schimmelfarbe vorgehen. Größere Schimmelflecken sind aber fast immer ein Fall für den Fachmann. Denn die Schimmelflecken, die Sie auf der Oberfläche sehen, reichen oft tiefer ins Mauerwerk hinein. Werden diese nur oberflächlich behandelt, taucht das gleiche Problem oft schon nach kurzer Zeit wieder auf.

Wandschimmel
Abbildung 2: Gerade Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit - wie Badezimmer oder Waschküche - sind besonders anfällig für Schimmel.

Es gibt Fachbetriebe, die sich auf die Entfernung von Schimmel spezialisiert haben und für Sie eine fachgerechte Entfernung durchführen.

  • Hochprozentiger Alkohol (Konzentration mind. 70%): Befeuchten Sie damit einen Lappen und reiben Sie die Schimmelstellen damit mehrfach hintereinander ab. Der Alkohol verflüchtigt sich, es bleiben keine Flecken zurück.

  • Wasserstoffperoxid: Auch diese Lösung hilft bei geringem Schimmelbefall. Tragen Sie davon nur wenig auf die betroffenen Stellen auf. Verwenden Sie dabei unbedingt dicke Handschuhe, da das Mittel die Haut verätzen kann. Eine Atemmaske ist ebenfalls zu empfehlen. Lüften Sie den Raum anschließend gut durch.

  • Brennspiritus: Handschuhe und Atemmaske sind auch hier Vorschrift, wenn Sie dieses Mittel zum Schimmel entfernen einsetzen.

Natürlich ist es am besten, wenn erst gar kein Schimmel auftritt. Haben Sie dennoch welchen entdeckt? Nach der professionellen Beseitigung sollten Sie zur weiteren Vorbeugung eine elektrisches Luftentfeuchtungsgerät einsetzen. Das Gerät sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist und beugt so einer weiteren Schimmelbildung vor.

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Elektrische Luftenfeuchtungsgeräte ermöglichen dabei die Konfiguration von Schwellwerten (min./max. Luftfeuchte) bei deren Unter- bzw. Überschreitung das Gerät sich aus- bzw. einschaltet. So lässt sich die Luftfeuchte im Raum auf einem gesunden Level halten.

Nicht immer liegt es an Ihnen bzw. Ihrem Lüftungs- und Heizverhalten, wenn sich im Bad Schimmel gebildet hat. In manchen Immobilien sorgen Baumängel für Schwachstellen, an denen sich trotz der Einhaltung aller Tipps immer wieder Schimmelflecken bilden.

In diesem Fall ist ein Baugutachter eine gute Anlaufstelle. Dieser misst die Feuchtigkeit der Wände und analysiert den baulichen Zustand im Bad. In einem schriftlichen Gutachten beurteilt er das Vorliegen eines Baumangels als mögliche Ursache der Schimmelbildung, was Sie Ihrem Vermieter oder der Baufirma als Grundlage zur Beseitigung der Schäden vorlegen können.


Bildnachweise:

  • Abbildung 1: adobe.com © maryviolet
  • Abbildung 2: adobe.com © wellnhofer-designs